Am Freitag Nachmittag fand die Eigentümerversammlung der Wohneigentümergemeinschaft (WEG) 2 und am Samstagvormittag die Versammlung der WEG 1 im Ferienpark Geyersberg statt.
Beide Versammlungen stimmten mit breiter Mehrheit für eine Beteiligung an der Landesgartenschau 2022. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich hatte bei beiden Versammlungen den einstimmig beschlossenen Vorschlag des Stadtrates ausführlich vorgestellt und Fragen der Wohnungseigentümer beantwortet. Nachdem beide WEGs mehrheitlich zugestimmt hatten sprach er von „einer sehr erfreulichen, richtungsweisenden Weichenstellung, über die ich sehr froh bin.“ Bis Ende Oktober sollen nun die Verträge mit der Hausverwaltung und den Beiräten abgeschlossen werden. Dann wird die detaillierte Planung für die Einbeziehungen der Grundstücke des Ferienparks in die Landesgartenschau 2022 in Auftrag gegeben. „Die ersten Maßnahmen werden sicherlich schon im Jahre 2019 umgesetzt“, erläutert Heinrich. Er betont weiterhin, dass die Beteiligung des Ferienparks zwar nicht zwingend erforderlich gewesen wäre, die Gartenschau können nun aber „geplant werden ohne die Grundstücke zu umgehen. Jetzt bekommen wir ein Konzept aus einem Guss“, freut sich der Freyunger Bürgermeister.
Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, hat den Freyunger Stadtrat nach Würzburg eingeladen. Etliche Mitglieder des Freyunger Stadtrats sowie einige Verantwortliche der Stadtverwaltung reisten mit zwei Kleinbussen in die Frankenmetropole.
Als Vorgeschmack auf die in vier Jahren stattfindende Gartenschau 2022 in Freyung besuchten sie die Gartenschau Würzburg und holten sich zahlreiche Inspirationen und Informationen. Die Freyunger Abordnung wurde bereits am Eingang von Dagmar Voss, der Geschäftsführerin der Bayerischen Landesgartenschauen GmbH, von Claudia Lenz, der Verantwortlichen für das Ausstellungswesen, sowie vom Landschaftsarchitekten Christian Loderer in Empfang genommen. Roland Albert, der Aufsichtsratsvorsitzende der Bayerischen Gartenschauen GmbH hat die Abordnung ebenfalls ein Stück durch die Ausstellung begleitet und aus seinem reichen Erfahrungsschatz erzählt.
Im Rahmen der Landesgartenschau wurde in der Wissens- und Universitätsstadt Würzburg ein neuer Stadtteil erschaffen, der dank des großen Parks, vielfältigen Wohnformen mit zentralen Einrichtungen und sozialer Infrastruktur den Wohn- und Arbeitsstandort Würzburg stärken und noch attraktiver machen soll. Auf einem Plateau hoch über der Altstadt, dem sogenannten Hubland waren noch bis vor 10 Jahren amerikanische Soldaten mit ihren Familien stationiert. Nach der Auflösung des amerikanischen Stützpunktes im Jahre 2008 wurden das Gelände und die dazugehörigen Gebäude aufgelassen und stillgelegt und mit der Durchführung der Gartenschau jetzt wieder zu neuem Leben erweckt. Auf dem Gartenschaugelände befinden sich noch etliche Relikte aus dieser Zeit, welche kreativ in die Gartenschau einge-baut wurden und dem Gesamtkonzept einen roten Faden verleihen. So findet die Blumen-schau in dem ehemaligen Flugzeughangar ein ausgefallenes Ambiente. Ein großer Teil der Gartenschau befasst sich mit der wechselvollen Geschichte des Hublandes und viele historische Details werden auf originelle Weise in die Gartenschau integriert. Unter dem Gartenschaumotto ‚Wo die Ideen wachsen‘ werden neben zahlreichen The-mengärten, Trends rund um Natur und Gartenkunst, „Urban Gardening“ und Mobilität sowie attraktiven Spiel- und Erlebnisflächen auch Möglichkeiten urbaner Lebensformen aufgezeigt. Langfristig soll das Areal als Zukunftslabor und Impulsgenerator dienen, auf dem Studenten und innovative Firmen sowohl forschen und entwickeln als auch auf hohem Niveau wohnen können.
Nach der ausgiebigen und aufschlussreichen Besichtigung des Geländes bedankte sich die Delegation sehr herzlich für die Gastfreundschaft und die erstklassige Führung. „Wir haben einige Anregungen mitgenommen. So wird ein Ziel in Freyung sein, dass es keinen Großcaterer gibt der die ganze Gastronomie betreibt. Wir wollen beste Qualität anbieten, das gelingt besonders gut mit heimischen Betrieben“, so Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich. Die Delegation war sich einig: „wir wollen ein dezentrales Verpflegungskonzept und damit die örtlichen Betriebe stärken.“
Am 06. August hat der Freyunger Stadtrat einstimmig beschlossen, den beiden Wohneigentümergemeinschaften (WEGs) ein Angebot zu unterbreiten: Die Stadt ist bereit, die Grundstücke beider WEG’s in das Gesamtkonzept der Bayerischen Landesgartenschau 2022 einzubeziehen. Dies würde bedeuten, dass die Eigentümer in den Wohnanlagen von einer Neugestaltung ihrer Außenbereiche profitieren könnten.
„Grundvoraussetzung für eine Investition auf dem Gelände der WEGs ist ein langfristiger Pachtvertrag, der über das Jahr 2050 hinauslaufen muss“, erläutert Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich. Der Freyunger Stadtrat hat nun dem Vorschlag der Stadtverwaltung und der Planer von plancontext einvernehmlich die Zustimmung erteilt. Im Rahmen von zwei Eigentümerversammlungen im September wird entschieden werden, inwieweit die Eigentümer sich eine unmittelbare Beteiligung an dem Großereignis im Jahr 2022 vorstellen können.
Katrin Obermeier, Geschäftsführerin der Freyung 2022 gGmbH, ist davon überzeugt, dass eine Beteiligung für beide Seiten große Vorteile bringen würde. „Die Gartenschau kann definitiv auch ohne eine Beteiligung der beiden WEGs stattfinden. Wenn sich die Eigentümer jedoch dazu entscheiden, sich direkt mit einem Teil ihrer Grundstücke einzubringen, kann der Ferienpark deutlich aufgewertet werden. Davon profitiert die gesamte Stadt, da es sich beim Ferienpark um einen wichtigen touristischen Anbieter in Freyung handelt. Durch den langen Pachtvertrag kann die Stadt sich attraktive Wanderwege sichern und den Lücken-schluss für den „Beltway“ sicherstellen. Daher sind wir überzeugt: Beide würden von einer gemeinsamen Umsetzung der Landesgartenschau sehr profitieren.“