Das Konversionsmanagement der Stadt Freyung und Umgebung hat in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Wolfsteiner Waldheimat zum zweiten Mal den Architekturpreis der Wolfsteiner Waldheimat verliehen.
Die Preisverleihung fand in der Volksmusikakademie in Bayern statt. „Dieser Architekturpreis ist eine Auszeichnung für regionale Baukultur und gleichzeitig auch für moderne Architektur. Die ausgezeichneten Projekte sollen eine Inspiration sein für Besitzer von Altbauten und solche, die es werden wollen“, sagte Konversionsmanager Markus Krauspe. Neben dem Konversionsmanagement waren Kreisheimatpfleger Gerhard Ruhland und der Architekt und Stadtplaner Michael Füller von Lakritz Architekten und Stadtplaner mit der Bewertung und Auswahl der Preisträger beschäftigt.
„Die Einbindung in die Umgebung, die Materialität und die Umsetzung im Detail sind maßgebend für die regionale Baukultur und Identität. Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten hat sich das Preisgericht entschieden, nicht nur zwei Hauptpreise sondern zusätzlich zwei Anerkennungen zu vergeben“, so Architekt Michael Füller.
Ein Hautpreis für besonders gelungene Architektur und Wahrung der regionalen Identität ging an Sonja und Josef Schmöller für den Ausbau eines Heustadels zum Wohnhaus für eine junge Familie in Grainet. „Diese beispielhafte Sanierungs- und Umbauaufgabe wird allen Forderungen des nachhaltigen und flächenschonenden regionalen Bauens gerecht. Bis ins letzte Detail konnte die Umsetzung der gestellten Bauaufgabe überzeugen“, so Füller in seiner Laudatio. Das alte Holztragwerk mit seinen detailreichen Verbindungen wurde erhalten und im Innenraum gezeigt. Auch die innenräumliche Qualität und Gestaltung seien geeignet, Nachahmer zu ähnlichen Vorhaben zu motivieren.
Der zweite Hauptpreis ging an die Volksmusikakademie Freyung im ehemaligen Langstadel. Dieses Projekt mit überregionaler Strahlkraft bereichert das kulturelle Angebot der ganzen Region und bildet einen wichtigen Baustein der kulturellen Identität der Stadt Freyung“, so Füller. Sowohl die Aufwertung der Gebäudehülle zur Verbindung der einzelnen Gebäudeteile durch eine Lamellenstruktur aus Holz sowie die vielfache Verwendung regionaler Baustoffe wie Granit, Glas und Filz konnten das Preisgericht überzeugen. „Die hohe Qualität der architektonischen Gesamtgestaltung leistet bis ins Detail einen vorbildhaften Beitrag zur Stärkung der regionalen Baukultur. Der sensible Umgang mit der vorgefundenen Substanz und die einzigartige Gestaltung der Innenräume verdienen höchste Anerkennung und können überregional als beispielhaft gelten.“
Eine Anerkennung erhielt das Projekt „Kirchl155“ von Eigentümer Johann Fürst. Er hat ein ehemaliges Bauernhaus in Kirchl saniert und dabei Wert auf die Rettung alter Bausubstanz gelegt. Für die Sanierung eines Einfamilienhauses aus den 60-er Jahren erhielt Eigentümer Timo Rödler aus Perlesöd eine Anerkennung.
Bei einer Fotoschau konnten sich die Teilnehmer der Preisverleihung selbst ein Bild von den gelungenen Bauprojekten machen. Auch 2023 soll wieder ein Architekturpreis vergeben werden. „Wir freuen uns schon sehr auf spannende Bewerbungen, die zeigen, dass sich Traditionsbewusstsein und Modernität beim Bauen nicht ausschließen müssen“, so Konversionsmanager Markus Krauspe.
Bildunterschriften:
1. Bild: Logo Architekturpreis 2022
2. Bild: Preisverleihung Architekturpreis 2022 der Wolfsteiner Waldheimat (v.l.: Bürgermeister Olaf Heinrich, Bürgermeister Jürgen Schano, Konversionsmanager Markus Krauspe, Kreisheimatpfleger Gerhard Ruhland, Bürgermeister Ernst Kandlbinder, Sonja und Josef Schmöller mit Kinder, Musikalischer Leiter Volksmusikakademie Roland Pongratz, Ehepaar Rödler, Dipl.-Ing. Architekt & Stadtplaner Michael Füller, Bürgermeister Josef Gais, Hans und Jonas Fürst, Bürgermeister Fritz Raab, Bürgermeister Helmut Knaus. Bild: Petra Kobzik
3. Bild: Hauptpreis: AUSBAU STADL ZUM WOHNEN Grainet Bild: Johanna Borde/scheu_grai_cmyk_33
4. Bild: Hauptpreis: VOLKSMUSIKAKADEMIE IN BAYERN, Freyung Bild: Josef Aigner
5. Bild: Anerkennung: KIRCHL 155 – ehemaliges Bauernhaus, Hohenau, Bild: Johann Fürst / 20221123_080320
6. Bild: Anerkennung: PERLESOD 37 – Haus B, Freyung, Bild: Timo Rödler