Warme Räume mit Holz aus der Region - Stadt Freyung

Warme Räume mit Holz aus der Region

Nahwärme wird weiter ausgebaut Freyung.

Seit Dezember 2013 wird im Nahwärmeheizwerk Freyung Wärme für inzwischen knapp 70 Gebäude im Stadtgebiet Freyung erzeugt. Erst vor wenigen Tagen konnten die Arbeiten für den Bauabschnitt 2016 abgeschlossen und die letzten Gebäude an das Wärmenetz angeschlossen werden. "Mit dem größten Heizwerk im Landkreis sorgen wir für umweltfreundliche Energie und stärken die regionale Wirtschaft", betont Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich. Als Brennstoff kommen Holzhackschnitzel aus der Region zum Einsatz, die in zwei Kesselanlagen verwertet werden. Nur zur Abdeckung der Spitzenlast wird auf fossile Energieträger zurückgegriffen. Die Biomassekesselanlagen der Nahwärme Freyung sind für frisches Waldhackgut ausgelegt - das Holz hat also einen durchschnittlichen Wassergehalt von 45% und wäre in dieser Form für die meisten Kesselanlagen nicht zu verwerten. Das Heizwerk Freyung spart damit teure Trocknungszyklen ein, bedient sich einer selten nachgefragten Nische und kann somit leicht auf das lokale Angebot im Landkreis zurückgreifen. Um dies sicher nachvollziehen zu können, konnte sich die Stadt Freyung Service GmbH eigens ein Bild von der Brennstoffproduktion machen. So besuchte Josef Hilgart, Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Stadt Freyung Service GmbH gemeinsam mit Markus Linkenheil (Klimaschutz-/Sanierungsmanager der Stadt Freyung), Baptist Resch und Fritz Scheibelberger (Wir Wärmen KG) sowie Manfred Schmalhofer (ECOPLAN GmbH) einen Forst nahe Herzogsreut, in dem die Bayerischen Staatsforsten waldfrisches Waldhackgut produzierten.

Staatsforsten und Waldgemeinde Kreuzberg größte Lieferanten

Die Bayerischen Staatsforsten sind, neben der Waldgemeinde Kreuzberg, einer der wichtigen Brennstofflieferanten und sorgen dafür, dass das Nahwärmeheizwerk mit Hackgut versorgt werden kann, das zu 100% aus den heimischen Wäldern des Landkreises Freyung-Grafenau stammt. Mittels eines Hackers werden die Hölzer vor Ort zerkleinert und zugleich auf den LKW aufgeladen. Als Rohstoff kommen dabei gezielt Resthölzer zum Einsatz. Diese fallen im Zuge von Forstarbeiten an und werden somit einer sinnvollen und hinsichtlich der Borkenkäferproblematik auch wichtigen Verwertung zugeführt. Ein lokaler Holzspediteur bringt den frisch zubereiteten Brennstoff im Anschluss auf direktem Wege zum Biomasseheizwerk, wo dieser den Kesselanlagen zugeführt werden kann. Die gesamte Transportstrecke des Hackguts beträgt hier unter 10 km und stärkt damit die Absicht einer umweltverträglichen und nachhaltigen Energieversorgung vor Ort. „Wenn man bedenkt, dass Heizöl und Erdgas mehrere 1000 km bis zur Verwertung im heimischen Ofenzurücklegen muss, hat dies deutliche Auswirkungen auf die CO2-Bilanz. Das Nahwärmeheizwerk leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der Region“, freut sich Klimaschutz- und Sanierungsmanager Markus Linkenheil. Darüber hinaus werde beim eigentlichen Verbrennungsprozess nochmals gespart, da freigesetztes CO2 in nachwachsenden Hölzern wieder gebunden werden könne. Dies funktioniere bei Öl und Gas freilich nicht so leicht. Auch Stadtkämmerer und Geschäftsführer der Stadt Freyung Service GmbH Josef Hilgart zeigt sich mit dem Betrieb der Anlage zufrieden. Man könne mit der Entwicklung der letzten Jahre sehr zufrieden sein. Die sorgfältige und gewissenhafte Planung, der reibungslose Betrieb und die große Anzahl an Wärmeabnehmern sorge nun dafür, dass man optimistisch in die Zukunft blicken könne. "Wir haben heute deutlich mehr Häuser angeschlossen als ursprünglich geplant. Das Leitungssystem ist ebenfalls erheblich länger als anfangs erhofft", so Dr. Olaf Heinrich.

Weiterer Ausbau in 2017

Die Nahwärme wird im kommenden Jahr noch punktuell erweitert. So soll zum Beispiel die Wärmetrasse in der Abteistraße verlängert werden. Auch die künftige Volksmusikakademie im ehemaligen Langstadl erhält ihren Anschluss. Jederzeit möglich ist die Nachverdichtung des Wärmenetzes. Privat- oder gewerblich genutzte Gebäude in unmittelbarer Nähe zu bestehenden Wärmeleitungen dürfen sich gerne mit dem Freyunger Rathaus in Verbindung setzen und die Möglichkeit eines nachträglichen Nahwärmeanschlusses erfragen(Tel. 08551/588-131).

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